- Erhöhung der Wirtschaftlichkeit bei
- gleichbleibender Marktausschöpfung
zu erreichen, wurden folgende strategische Ansätze verfolgt:
Einführung von kommunizierbaren Produkten im Busverkehrsnetz,
- Hierarchisierung des Netzes entsprechend der Verkehrsaufgaben,
- Verbesserung der Transparenz des Angebotes mit Vereinheitlichung der Fahrpläne, mit einer einfachen Differenzierung in Verkehrstage und einer Verbesserung in der Systemwirksamkeit.
Ausgangslage: Gewachsenes Netz
Das Bestandnetz mit 76 Linien, 420 km Streckenlänge und ca. 480 Bussen war gekennzeichnet durch zahlreiche sich auch untereinander überlagernde Anpassungen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Mit dem MVG-Projekt „topbus“ stand nunmehr eine umfassende Überplanung des Busnetzes als Gesamtes an. In einer kritische Analyse wurden die Stadtbereiche mit wirtschaftlich und verkehrlich nicht optimalen Bedienungsangebot herausgefiltert. In diesen Bereichen musste das Angebot stärker auf die geänderte Nachfrage ausgerichtet werden.
Intensiver Dialog mit den Betroffenen
Im Mittelpunkt des MVG-Projektes „topbus“ stand ein intensiver Dialog mit den Betroffenen. Die MVG führte ein Beteiligungsverfahren mit dem Münchner Stadtrat, den Bezirksausschüssen sowie Verbänden, Vereinen und Interessengruppen durch. In die Planungskommunikation waren dabei in Form von Workshops auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVG und der privaten Kooperationspartner eingebunden.
Die Auftaktveranstaltung im Oktober 2002, die erste Informationsveranstaltung im Januar 2003 und die Workshops in den Stadtteilen im Sommer 2003 zeigten das große Interesse verschiedenster Multiplikatoren und Meinungsbildner am MVG-Projekt „topbus“. Alle Veranstaltungen verliefen sehr konstruktiv, nicht zuletzt da viele Anmerkungen und Vorschläge aufgegriffen und in das neue Busnetz integriert werden konnten.
Das neue Busnetz
Schwerpunkte des neuen Busnetzes aus Nutzersicht sind:
- Schaffung neuer Verbindungen, insbesondere durch längere tangentiale Buslinien,
- Harmonisierung der Takte zu einem Münchenweit einheitlichen Taktraster,
- Schaffung von Rendezvous-Haltestellen an insgesamt 7 Netzknoten,
- Differenzierung des Busnetzes in drei Produktkategorien („ MetroBus“ als Premiumprodukt sowie „StadtBus“ bzw. „TaxiBus“) und
- Entwicklung einer neuen Liniennummernsystematik.
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Neben der stärkeren Kundenorientierung im neuen Busnetz war die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit das wichtigste „topbus-Ziel“. Die PGN hat deshalb in ihrem Aufgabenbereich ein großes Augenmerk auf die Verbesserung der Produktivität und die marktgerechte Gestaltung des Bedienungsangebotes gelegt. Durch das neue Busnetz können sofort jedes Jahr 5% an Kosten eingespart werden. Dies geschieht vor allem auf Basis einer optimierten Umlaufplanung, so dass im neuen Busnetz fast gleichviel Platzkilometer angeboten werden können, wie zuvor. Darüberhinaus wurde aufgezeigt, welche zusätzlichen Einsparungspotenziale vorhanden sind, die sich nicht unmittelbar umsetzen lassen. Bei der Realisierung dieser Einsparungspotenziale besteht die Chance, dass einige Maßnahmen, die im ersten Schritt aus wirtschaftlichen Gründen noch nicht umgesetzt werden konnten, realisiert werden. Die Einschätzungen der MVG zum ersten Geburtstag des neuen Busnetzes machen den Erfolg deutlich: 100% Zielerfüllung mit 5 Mio. Euro Kostenreduzierung und Fahrgstzuwachs um 7 %.