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Stadtbus Sangerhausen

In der 26.700 Einwohner zählenden Kreisstadt Sangerhausen wurde am  1. Dezember 2001 unter beeindruckender Teilnahme der Bevölkerung das Stadtbussystem mit einem ansprechenden Stadtbusfest gestartet. Die PGN hatte in den Jahren 1998 bis 1999 das Stadtbuskonzept entwickelt und 2001 in der Umsetzungsphase die Stadt mit den Partnern Landkreis Sangerhausen und Verkehrsgesellschaft Südharz mbH (VGS) intensiv beratend unterstützt. Weiterhin wurden von der PGN die GVFG-Anträge erarbeitet, die Busbeschleunigungsmaßnahmen geplant und in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Planungsbüro die Treffpunktplanung durchgeführt.

  • Das Stadtbussystem löste den bisherigen Stadtlinienverkehr ab, der auf vier Linien ohne Systemabstimmung und mit kaum merkbaren Fahrtenfolgen das Stadtgebiet erschloss. Obwohl dieser historisch gewachsene Stadtverkehr durch wesentliche Qualitätsdefizite gekennzeichnet war, konnte er mit 2.500 Fahrgästen pro Tag eine für die Stadtgröße überdurchschnittliche Marktausschöpfung erreichen. Es bestand somit eine fundierte Nachfrage-Basis für ein modernisiertes Stadtverkehrsangebot.
  • Das neue System besteht aus zwei Durchmesserlinien, die von vier Fahrzeugen im durchgängigen Halbstundentakt befahren werden. Gegenüber dem ursprünglichen Stadtverkehr wurde der Betriebsaufwand, bezogen auf die Anzahl der einzusetzenden Fahrzeuge, nicht erhöht. Die neue Systemqualität konnte mit einer Optimierung der Netzgestaltung bei Verdichtung der Takte erreicht werden.
  • Der Treffpunkt als zentraler Stadtbus-Umsteigepunkt liegt konsequent im Haupteinkaufsbereich, in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz und zur Fußgängerzone. Die Realisierung erfolgte mit einer städtebaulich ansprechenden Lösung. Die Innenstadt ist mit dem Stadtbussystem spürbar besser erreichbar. Während der alte Stadtlinienverkehr um die Innenstadt „herumfuhr“, fährt der Stadtbus direkt in die zentralen Bereiche hinein.
  • Die Einführung des Stadtbussystems konnte – trotz eines schmalen Budgets – mit zielgerichteten Marketingmaßnahmen, wie beispielsweise die haushaltsweite Verteilung einer Info-Broschüre, begleitet werden. Höhepunkt war das Eröffnungsfest am ersten Adventssamstag 2001.

Die Entwicklung der ersten drei Jahre zeigte eine positive Akzeptanz. Obwohl in Teilbereichen das ÖPNV-Angebot spürbar umgestellt wurde (z.B. Notwendigkeit des Umsteigens in der Innenstadt), wurden vergleichsweise nur wenige Fahrgastbeschwerden verzeichnet. Die Fahrgastzuwächse betrugen in den ersten drei Jahren jeweils rund 10 %.

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